Ende April bekam ich eine Email von Dr. Lambert Krebs, einem Großneffen von Prof. Krebs: „… am 22.August 1931, also vor nunmehr 90 Jahren, feierte der Freiburger Dogmatiker Prof. Engelbert Krebs in der von ihm in St. Märgen wiedererbauten Nikolaus-Kapelle die erste Hl. Messe. Am 4. September 1881, also vor 140 Jahren, erblickte er in Freiburg das Licht der Welt. Seine Klause und die Kapelle bei der Familie Hog in St. Märgen waren ihm von 1928 bis 1945 zum Refugium und zum Treffpunkt mit vielen geistlichen Brüdern und Schwestern geworden. Außerdem half er in der Gemeinde St. Märgen vielfach in der Seelsorge aus.“

Von Anfang an führt Engelbert Krebs eine Chronik, in die sich auch Gäste eintragen. Die „Klausenchronik“ ist eine historische Fundgrube mit vielen Fotografien aus den damaligen Jahren. Als ersten Satz trägt Krebs ein: „Ab 15. Mai 1928 ist die Klausenmatte“, gemeint ist das kleinere der beiden Klausenhäusle, „auf zwei Jahre von mir gemietet.“ Daraus sollten mehr Jahre werden. Engelbert Krebs weilte 1945 hier zum letzten Mal. Am 29. November 1950 starb er. Die „Klausenchronik“ wird noch zwei Jahre weitergeführt.  Am 30. Mai 1931 ist der Spatenstich für die neue Nikolauskapelle, die „Meister Hog“ erbaute. Am 4. Juli war Richtfest und am 22. August konnte Engelbert Krebs die erste Hl. Messe feiern.

Prof. Engelbert Krebs war ein angesehener, weltoffener Dogmatiker, der die Glaubenslehre mit dem konkreten Leben zu verbinden wusste. Politisch engagiert und Gegner des Nationalsozialismus bekam er 1936 Lehrverbot. Schon in den 1920-iger wendet er sich gegen den Antisemitismus, sieht im Judentum die „Heimat der Kirche“. Die Ökumene ist ihm ein Anliegen. Nur die Ämterfrage müsste noch geklärt werden; was bis heute nicht geschehen ist.

Am 29. August werden wir im Sonntagsgottesdienst an ihn erinnern.
(Pfr. K. Armbruster)