Coronabedingt können die Martinsumzüge St. Märgen und St. Peter in diesem Jahr an diesem Donnerstag, 11.11., nicht live stattfinden.
Aber die Martinsspieler von St. Peter haben bereits am Sonntag das traditionelle St. Petermer Martinsspiel als Video aufgezeichnet.
Es wird ab Donnerstag, 11.11.2021, später Nachmittag auf YouTube zu sehen sein über den YouTube-Kanal der Pfarrgemeinde „Zwei Klosterdörfer im Schwarzwald“.
Den direkten Link dazu werden am Donnerstag auf dieser Homepage veröffentlicht.

Das St. Petermer Martinsspiel hat eine lange Tradition. Seit 1964 wird dieses Stück nach einer Paderborner Textvorlage aufgeführt. Es beginnt mit drei Räubern am Lagerfeuer, die einen vorbeikommenden Vater, der seinen Sohn im Gefängnis besuchen und unterstützen will, überfallen, ausrauben und verletzt liegen lassen. Zufällig kommt der römische Soldat Martin vorbei. Er wird begleitet von einem Knappen. Wie in der Geschichte vom barmherzigen Samariter will der Knappe weiterziehen, während sich Martin wie der barmherzige Samariter dem unter die Räuber gefallenen zuwendet. „Da sie! – ein Mensch!“ Als Martin dem Bedürftigen zu trinken und einen Teil des Mantels geben will, bietet der Knappe alle Argumente gegen diese Hilfsleistung auf: Wer hilft, bringt sich selbst in Not! Martin verjagt den Knappen mit den Worten „Scher dich zum Teufel!“ und teilt seinen Mantel. Nachdem Martin seinen Mantel geteilt hat, will er weiter reiten. Aber der Gerettete ruft ihm nach: „Martinus!“ Martin macht kehrt und fragt, woher dieser seinen Namen kennt. Doch der antwortet geheimnisvoll: „Ich war durstig und Du hast mir zu trinken gegebe; ich war nackt und Du hast mir Kleidung gegeben. Was Du dem Geringsten meiner Brüder getan hast, das hast Du mir getan.“ 
Der Text des nach seinem Ursprungsort sogenannte Paderborner Martinsspiels verknüpft zwei biblische Geschichten mit der Martinssaga. Hier kommt ein klassisches Mysterienspiel für Alt und Jung zur Aufführung.
(Pfr. K. Armbruster)